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Namensgebung: Das Guy Stern Haus in Hildesheim erinnert an einen großen Sohn der Stadt

Heute wurde das neue Studentenwohnheim in Hildesheim offiziell nach dem Holocaust-Überlebenden und Ritchie Boy Guy Stern benannt. Mit Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer und Prof. Dr. Julius H. Schoeps von der Moses Mendelssohn Stiftung wurde an das Leben des gebürtigen Hildesheimers erinnert. Ein starkes Zeichen für Erinnerungskultur und bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen.

Hildesheim, 3. April 2025 – Mit einer Gedenkveranstaltung wurde heute das neue Studentenwohnheim in der Bischofskamp 34 offiziell auf den Namen Guy Stern Haus benannt. Das öffentlich geförderte Wohnheim erinnert an den in Hildesheim geborenen Holocaust-Überlebenden, Literaturwissenschaftler und Ritchie Boy Guy Stern (1922–2023).

Die Benennung würdigt nicht nur das Leben und Wirken eines bedeutenden Zeitzeugen, sondern unterstreicht auch den Anspruch des Projekts: jungen Menschen – vor allem Studierenden und Auszubildenden aus der Region – bezahlbaren Wohnraum und zugleich einen Ort der Haltung und Bildung zu bieten.

Dr. Ingo Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim, betonte in seinem Grußwort die gesellschaftliche Relevanz des Wohnheims – als Impulsgeber für gelebte Erinnerung und als Beitrag zum sozialen Zusammenhalt in der Stadt. Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Vorstandsvorsitzender der Moses Mendelssohn Stiftung, stellte in seiner Ansprache das beeindruckende Lebenswerk von Guy Stern vor. Stern war nicht nur Forscher, Autor und Museumsdirektor, sondern ein Brückenbauer zwischen den Kulturen und Generationen.

Das Wohnheim ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Hildesheim, der Moses Mendelssohn Stiftung und der Frankonia-Gruppe. Es steht exemplarisch für gesellschaftliche Verantwortung, Bildungszugang und gelebte Erinnerungskulturim Alltag.

Guy Stern – geboren als Günther Stern – floh 1937 in die USA, kehrte als Mitglied der US-amerikanischen Nachrichteneinheit „Ritchie Boys“ im Zweiten Weltkrieg zurück nach Europa und widmete sein Leben der Versöhnung und Aufklärung. Mit dem nach ihm benannten Haus bleibt sein Vermächtnis in seiner Heimatstadt präsent – nicht nur als Name, sondern als Haltung.

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